"Die Route 66 – Die Straße der Sehnsucht und Träume"

72 Minuten

Die Route 66 gilt als die Mainstreet der USA und war die erste voll konzipierte Verbindung von Chicago nach Los Angeles. Ihren legendären Ruf erhielt sie in den Zwanziger- und Dreißigerjahren des 20. Jahrhunderts, als der Börsenkrach und eine über drei Jahre dauernde Trockenheit im Bundesstaat Oklahoma unzählige Menschen veranlassten, ihr Glück im Westen in Kalifornien zu suchen. Unter unzähligen Entbehrungen und Leiden brach man damals mit primitiven Fahrzeugen auf, um den Westen der USA zu erreichen. Die Route 66 wurde somit zur Straße der Sehnsucht und der Träume. Nach dem Krieg und in den Sechzigerjahren bildete die Straße im Zeichen der Automobilisierung und damit verbundener neuer Freiheiten einen neuerlichen Aufschwung. Präsident Ronald Regan versetzte der Route 66 mit dem Ausbau der Interstate-Autobahn den Todesstoß: Die kleinen Orte an der Route 66, die nun abseits vom Verkehrsstrom lagen, wurden dadurch von ihrer Lebensader abgeschnitten – Motels, Tankstellen und vormals blühende Läden versanken in einen Dornröschenschlaf. Doch, wie heißt es: „Totgesagte leben länger!"– Die Wiedererweckung der Route 66 ist den Aktivitäten von Menschen wie dem Frisör Angel Delgadillo in Seligman zu verdanken: Nostalgie pur – alte Tankstellen - verrostete Oldtimer am Straßenrand, die Sehnsucht nach dem Lebensgefühl der Sechzigerjahre, das alles macht eine Spurensuche auf den verschiedenen noch enthaltenen Resten der „Mother Road", wie sie John Steinbeck nannte, so interessant und reizvoll.