Großglockner-Bergrennen 1938

Hans Stuck auf Auto Union mit der Starnummer 83 beim Start in Bruck-Fusch und im Rennen. Man beachte die Zwillingsreifen an den Hinterrädern, die für die Kombination Hans Stuck und Auto-Union zu der Zeit bei Bergrennen so typisch war. Hans Stuck etablierte sich in dieser Zeit als absoluter Bergkönig.

Als nach fünfjährigem Bau 1935 der Bau der Großglockner-Hochalpenstraße fertig gestellt werden konnte, fand am 4.8. des selben Jahres das erste Bergrennen auf der 19,5 km langen, damals lediglich hart  gewalzten Sandstraße statt. Trotz des Fernbleibens der damals im Zenit stehenden großen Marken Auto Union und Daimler-Benz war diese Veranstaltung ein großer Erfolg. In den Jahren 1938 und 1939 traten die großen Werkställe zwar an den Start, der Publikumserfolg blieb ihnen jedoch versagt. Vielmehr war es als "Großer Bergpreis von Deutschland" eine Demonstration der damaligen Macht. Auf den folgenden Fotos sieht man deshalb außer Militär lediglich Journalisten und Fotografen als Zivilisten.  Die Bilder stammen aus einem Flohmarktfund, es handelt sich dabei um Farb-Diamaterial der Marke Agfacolor aus 1938 (!), das digital rekonstruiert und optimiert wurde. Im Vergleich zu neuerem Filmmaterial mit weit weniger Jahren ist die Bildqualität überraschend gut. Man kann aus diesen angeführten Besonderheiten durchaus von einem sensationellen historischen Fundmaterial sprechen!

Hans Lang als größter Konkurrent auf Mercedes Benz, dem legendären Silberpfeil - am Start.

Auf MG-Kompressor nahm  mit Startnummer 66 Hans Roth am Rennen teil (Man beachte die Werbetafel "BV ARAL"!

Hans Lang (Startnummer 82) wuchtet den Sliberpfeil über die gewalzte Sandstraße. Ziel war wegen des damals herrschenden Schlechtwetters beim Fuscher Törl.

Der Mercedes von Hans Lang kurz vor dem Ziel (die gesamte Strecke von 33,5 km bis zur Franz Josefs-Höhe in 2.346 m Seehöhe konnte wegen des Schlechtwetters nicht befahren werden. 1939 wurde noch ein weiteres Rennen durchgeführt, dann kam der Krieg und nach Kriegsende war der Verkehr schon zu dicht, dass man ein derartiges Rennen durchführen hätte können. Heute erinnert man sich noch im Rahmen von Oldtimer-Veranstaltungen an diese Ära.

Hugo Roigk auf Universelle mit Startnummer 29 vertrat würdig die Zweirädrigen.

Graf von der Mühle-E. startete auf einem BMW mit Startnummer 57, einem offenen Sport-Coupe.

Mit Startnummer 69 stürmt G. Schmidtseifer auf Alfa Romeo dem Ziel entgegen.

Hans Lang mit dem Kompressor- Mercedes kurz vor dem Ziel. Im Hintergrund sieht man die tief hängenden Wolken der Schlechtwetterfront, die ein vollständiges Befahren der Glocknerstraße verhinderte.